: Streit um Sitz im Präsidium des deutschen Bundestages
Bonn (dpa) - Die Forderung der Grünen, im neuen Bundestag einen der Vize–Präsidenten zu stellen, wird von der SPD unterstützt. Fraktionschef Hans–Jochen Vogel sagte, es liege nicht zuletzt im Staatsinteresse, die kleinste Fraktion im Bundestag stärker in die politische Verantwortung einzubeziehen. FDP–Fraktionschef Wolfgang Mischnick meinte dagegen, auch früher habe nicht jede Fraktion einen Vize–Präsidenten gestellt. Die FDP–Abgeordnete Hildegard Hamm–Brücher warnte allerdings, wenn eine 44 Kopf starke Fraktion nicht im Präsidium vertreten sei, würde das dem Ansehen der Altparteien „immens schaden“. So würden die Grünen „nicht nur in die außerparlamentarische, sondern auch in die antiparlamentarische Opposition“ gedrängt. Die Union lehnte das grüne Ansinnen grundsätzlich ab. Für die Grünen ist die Vertretung im Bundestagspräsidium eine „demokratische Selbstverständlichkeit“. Alles andere wäre „ungeheuerlich und reaktionär“, sagte ihr Abgeordneter Otto Schily. Im Zehnten Bundestag stellt die CDU mit Philipp Jenninger den Präsidenten, von seinen vier Stellvertretern gehören zwei der SPD, einer der CSU und einer der FDP an.
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