: Streit um Quellenschutz
Die Klärung der Ereignisse am israelischen Generalkonsulat kommt nur langsam voran. Vor dem Untersuchungsausschuß des Abgeordnetenhauses konnte gestern der Chef des Berliner Verfassungsschutzes, Eduard Vermander, nur unzureichende Angaben machen. Innensenator Eckart Werthebach (CDU) hatte ihm nur eine eingeschränkte Aussagegenehmigung erteilt. Wie die Mitglieder des nicht öffentlich tagenden Ausschusses in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, habe Werthebach angegeben, von einer konkreten Gefährdung des israelischen Konsulats erst 25 Minuten vor der Besetzung vom Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln informiert worden zu sein. Warum der Hinweis aus Köln gekommen sei, habe Vermander nicht sagen dürfen, bedauerte der Ausschußvorsitzende Wolfgang Wieland (Grüne). Er bewertete den Quellenschutz als „übertrieben“. Andreas Gram, für die CDU im Ausschuß, bezeichnete die Aussagebeschränkung hingegen als „üblich“. Wieland soll nun bei Innensenator Werthebach eine teilweise Aufhebung beantragen. Werthebach und der Präsident des Bundesverfassungsamtes, Peter Frisch, sind am kommenden Freitag als Zeugen geladen. In zwei Wochen soll Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) oder einer seiner Staatssekretäre vernommen werden. Für den 2. Juli schließlich ist Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) als Zeuge vorgesehen. taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen