■ KURZMELDER: Streit um Palais
Künftig soll das Palais am Festungsgraben, vormals zentrales Haus der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF), »Stätte der Kultur und Begegnung« sein. Interclub will trotz einer von 77 auf 18 reduzierten Belegschaft weiter eigene Programme bieten und darüber hinaus aber auch mit Wirtschafts- und Finanzkreisen zusammengehen. Das Auktionshaus Sotheby's, die Barclays's Bank, das Progress- Clubkino Felix und das »obdachlose« Theater im Palast haben sich bereits am Festungsgraben eingemietet. In Vorbereitung ist die Gründung eines russischen Klubs, der nach Angaben des Interclub-Direk„tors Wohlert »exklusiv« angelegt sein soll.
Kultursenatorin Anke Martiny sprach in einer ersten Stellungnahme der Interclub GmbH das Verfügungsrecht über das Palais ab. »Die Vermietrechte der Interclub GmbH sind keineswegs unantastbar. Das Gebäude ist im Grundbuch als Volkseigentum eingetragen und steht damit unbestritten im öffentlichen Eigentum.« Durch die Vermietung an private Nutzer sieht der Senat den ursprünglichen Nutzungszweck des Gebäudes als deutsch- sowjetische Begegnungsstätte weitgehend aufgehoben. Dementsprechend hat das Land Berlin jetzt beim Bundesfinanzminister seine Ansprüche geltend gemacht, das gesamte Grundstück in seine Trägerschaft zurückzuführen.
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