: Streit über Tarifthema
Gewerkschaften wollen im „Bündnis für Arbeit“ nicht über Lohnpolitik reden, Arbeitgeber aber bestehen darauf
BERLIN taz/dpa ■ Eine Woche vor der neuen Runde des Bündnisses für Arbeit haben sich die Fronten zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern verhärtet. Sie heizten den Streit darüber an, ob bei dem für den 25. Januar vereinbarten Spitzentreffen auch über Tarifpolitik gesprochen wird. Die Arbeitgeber bestehen darauf, die Gewerkschaften sind dagegen.
Vertreter der Wirtschaft beurteilten die Chancen der achten Bündnisrunde im Kanzleramt skeptisch. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sagte gestern in Berlin, das Bündnis befinde sich „auf dem Tiefstpunkt seiner dreieinhalbjährigen Geschichte“. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, äußerte Zweifel an den Erfolgsaussichten des Treffens.
Nach langen Querelen und mehrfachen Verschiebungen hatten sich Regierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften am Mittwochabend auf ein neues Treffen im Bündnis für Arbeit geeinigt. Wegen unüberbrückbarer Kontroversen in Grundsatzfragen verzichteten die Teilnehmer aber auf eine detaillierte Tagesordnung. Die Gewerkschaften zeigten sich jedoch trotz der Meinungsverschiedenheiten optimistisch, dass von dem Treffen „ein gutes Signal“ für mehr Beschäftigung ausgehen werde.
Unterdessen haben die Metall-Tarifbezirke Bayern und Nordrhein-Westfalen erklärt, mit Lohnforderungen von 6,5 Prozent in die neue Tarifrunde zu gehen.
kommentar SEITE 11
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen