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Streiks in Ungarn und Polen Preiserhöhung in Jugoslawien

Budapest/Warschau (ap/afp) - In Ungarn und Polen wurde am Montag gestreikt. In dem ungarischen Kreis Szabolcs-Szatmar legten Zehntausende von Arbeitern für zehn Minuten die Arbeit nieder, um gegen die von der Regierung verfügten Preiserhöhungen zu protestieren, die am gleichen Tag in Kraft traten.

In der polnischen Bergwerksstadt Jastrzebie traten 1.500 Bergleute in einen zweistündigen Streik. Wie die verbotene Gewerkschaft Solidarnosc mitteilte, wollten sie damit verbesserte Arbeitsbedingungen durchsetzen. Nach dem Streik habe die Direktion der Grube Morcinek den Forderungen zugestimmt.

In Jugoslawien sind seit Montag insgesamt 1.300 verschiedene Waren erneut um 20 bis 100 Prozent teurer geworden, berichtet die Belgrader Tageszeitung 'Politika‘ in ihrer Dienstagsausgabe. Von den Preissteigerungen betroffen waren unter anderem Kaffee, Glühbirnen, Nudeln, Milchprodukte, Wurst, Alkohol oder Waschmittel. Bereits im Dezember waren Brot, Milch und Speiseöl um 30 bis 50 Prozent teurer geworden. Die jugoslawischen Bürger nahmen die neuerlichen Steigerungen weitgehend mit Gleichmut hin. Im jugoslawischen Fernsehen erklärte ein Kunde in einem Supermarkt, man könne ihm aber durchaus das Doppelte des eigentlichen Warenpreises abknöpfen, ohne daß er sich darüber wundern würde.

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