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Streik rückt näher

In der niedersächsischen Metallindustrie rückt ein Arbeitskampf offenbar näher. Die IG Metall hat am Montag in Hannover die dritte Gesprächsrunde für die 90 000 Beschäftigten nach nur knapp 45 Minuten ergebnislos unterbrochen. „Weitere Gespräche heute waren sinnlos, da die Arbeitgeber erneut kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt haben“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Jürgen Peters. Für die Arbeitgeber warf Peter Eiberger der IG Metall vor, sie beharre ohne jede Bewegung auf ihrer Forderung von sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt. Ein neuer Termin wurde nicht vereinbart.

dpa

Eiberger erklärte: „Wir dürfen nicht nur an die Mitarbeiter in den Betrieben denken, sondern auch an die Arbeitslosen.“ Die Arbeitgeber wollten weiter über Kostenentlastungen verhandeln. Die bereits vereinbarte Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden zum 1. Oktober müsse mit ins Kalkül gezogen werden. Außerdem könne über einen Arbeitszeitkorridor von 30 bis 40 Stunden pro Woche gesprochen werden. „Die Arbeitgeber können sich nicht in dieser Situation von der IG Metall überrollen lassen.“

IG-Metall-Bezirksleiter Peters warf den Unternehmern vor, die Situation zu verschärfen. Die Arbeitgeber sollten nach Ansicht des Gewerkschafters die Lage noch einmal überdenken. „Sollte es in gewisser Zeit kein Angebot geben, müssen wir davon ausgehen, daß die Arbeitgeber den Arbeitskampf wollen.“ Der IG Metall-Vorstand könne bereits in der kommenden Woche handeln.

Begleitet wurden die Tarifrunden in Niedersachsen und Bayern von Warnstreiks. Daran beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben mehrere tausend Beschäftigte. Vor dem Verhandlungslokal in Hannover verliehen mehr als 1 000 Gewerkschafter den IG-Metall-Forderungen mit einer Kundgebung Nachdruck. „Wir sind zu allem bereit“, hieß es. lni ba ek

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