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Streik im Sonderangebot

■ Wieder Warnstreiks im Einzelhandel / Streiks auch zu Beginn des SSV

Im Tarifkonflikt des Einzelhandels hat es gestern erneut Warnstreiks gegeben. Betroffen waren Filialen von Aldi, Extra, Kaiser's, Reichelt und Woolworth in der Brunnen- und Badstraße in Wedding sowie das Karstadt-Warenhaus am Tempelhofer Damm in Tempelhof. Das Karstadt-Kaufhaus konnte erst mit einer halben Stunde Verspätung um 10 Uhr öffnen. Rund 200 Mitarbeiter hatten dort ihre Arbeit niedergelegt, in Wedding etwa 120 Beschäftigte. Zu den rund zweistündigen Aktionen am Vormittag hatten die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) aufgerufen. Weitere Kampfmaßnahmen wurden angekündigt. HBV und DAG erklärten, sie würden auch am Montag zum Auftakt des Sommerschlußverkaufs (SSV) zu Warnstreiks aufrufen.

Der Einzelhandelsverband bedauerte die Entscheidung. Den Gewerkschaften müsse klar sein, daß sie angesichts der komplizierten Lage der Branche mit derartigen Aktionen Arbeitsplätze gefährden, sagte Geschäftsführer Nils Busch-Petersen. Ungeachtet dessen könnten die Kunden davon ausgehen, daß dem Start zur Schnäppchenjagd am Montag nichts im Wege steht. Die meisten der mehr als 16.500 Geschäfte in Berlin würden pünktlich ihre Türen öffnen.

Die Arbeitgeber haben in den bisherigen Verhandlungsrunden eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 1,3 Prozent angeboten. Von HBV und DAG wird dieses Angebot als unzureichend abgelehnt. Sie verlangen einen Ausgleich des Kaufkraftverlustes sowie konkrete Vereinbarungen zur Erhöhung des Ausbildungsplatzangebots. Außerdem geht es um tarifliche Regelungen im Zusammenhang mit den künftig längeren Ladenöffnungszeiten. Die 4. Verhandlungsrunde soll am 30. Juli stattfinden. ADN

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