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Streik für Gesamtschule

■ Saarländische Gesamtschüler boykottierten Unterricht

Saarbrücken (dpa) — Fast 7.000 Schüler der zwölf Gesamtschulen im SPD-regierten Saarland haben am Dienstag den Unterricht boykottiert. Nach Auskunft des Bildungsministeriums in Saarbrücken erschienen am Morgen nur 430 Schüler in ihren Klassen. Zu dem zweitägigen „Proteststreik“ hatte die Landeselternvertretung der Saar-Gesamtschulen die Kinder aufgerufen. Der Unterrichtsboykott richtet sich gegen Pläne der saarländischen SPD-Regierungsfraktion, den Begriff Gesamtschule künftig aufzugeben. Im Zuge einer Schulreform will die Regierung die bestehenden 104 Haupt- und Realschulen zu etwa 60 Schulzentren zusammenfassen. Damit sollen vor dem Hintergrund stark rückläufiger Schülerzahlen Kosten gespart und pädagogische Inhalte besser vermittelt werden. Für die angestrebte Änderung des Schulrechts braucht die SPD jedoch eine Zweidrittelmehrheit im Landtag, weil die Landesverfassung geändert werden muß. Um zu einem Kompromiß mit der CDU zu kommen, hatte die SPD-Regierungsfraktion deshalb Mitte Dezember vorgeschlagen, auch die zwölf Gesamtschulen in die Schulzentren der SekundarstufeI (Klassen fünf bis zehn) zu integrieren und dabei auf den Begriff Gesamtschule zu verzichten.

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