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Strauß stellt klar

■ CSU-Chef unterstützt offen das Apartheidsystem

Daß Strauß als Gorbatschow-Fan von seiner Moskau- Reise im Dezember zurückkehrte, war manchen Informationsspekulanten Anlaß genug, von dem Apartheid-Freund „große Taten“ während seiner Reise ins südliche Afrika zu erhoffen: Strauß will zwischen den verfeindeten Regierungen von Südafrika und Mosambik vermitteln und zwischen den angolanischen und südafrikanischen Truppen Frieden stiften, rauschte es durch den Blätterwald. Am besten gefiel allerdings die Idee, der Bayer werde als Briefträger zwischen seinem neuen Freund Gorbatschow und seinem alten Freund Botha fungieren.

Nichts von alledem ist wahr. In Wirklichkeit bemüht sich der Apartheid-Fan, dem schlechten Ruf der Kohl-Regierung bei der schwarzen Bevölkerungsmehrheit Südafrikas alle Ehre zu machen. Sein Besuch in dem von Südafrika ausgehaltenen Homeland Bophuthatswana mit der anschließenden Forderung, das Land verdiene die internationale Anerkennung mehr als die DDR, läßt an Klarheit über seine Ziele nichts zu wünschen übrig. Die offene Unterstützung des Apartheidsystems im Namen Kohls brüskiert jedoch nicht nur die schwammige Südafrika-Politik Genschers. Auch international wird die Solidaritätsgeste des schwarzen Bayern mit den weißen Rassisten die Bundesrepublik weiter isolieren.

Immerhin ist es dem Bayernchef mit seiner Reise gelungen, die heuchlerische Haltung der Bundesregierung zu Südafrika klarzustellen. Und angesichts des weltweiten Abflauens der Anti-Apartheidbewegung könnten die Rassistenfreunde Strauß „große Worte“ für ein neues Aufbruchsignal halten. Michael Fischer

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