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■ Hör-FunkenStraßenasyl

Hör-Funken

Straßenasyl. Jeder Mensch brauche ein Zuhause, heißt es in der Sendung zu den Berbern, Land- und Stadtstreichern, Tippelbrüdern und -schwestern, Obdachlosen, Nichtseßhaften und wie der Namen noch viele sind für die, welche von den Zuhausehockern und geordneten Existenzen meist unter den Rubriken „Penner“ (einfacher Volksmund) oder „gescheiterte Existenzen“ (höherer Volksmund) abgetan werden. Ganz recht, jeder braucht ein Zuhause, und wem aus tausend Gründen die Wabenwohnung im Grauen und das Grau geordneter Lebensverhältnisse zu grau ist, der hat die Straßen und den Städtedschungel als sein Asyl. Von ihnen gibt es in diesem unseren geordneten Gemeinwesen etwa 100.000, nebst ebenso vielen Gründen und Abgründen, auf der Walz zu sein. Daß Caritas und Diakonie sich um die Nomaden der Moderne kümmern, ist schön und vorbildlich nächstenliebend. Nur diese Taten mit Ausstiegszwängen und Bekehrungsinstrumenten zu versehen, doch in die ordentliche Existenz zurückzukehren, die sie gerade ausgespuckt hat, gehört nicht mehr so ganz zur feinen Nächstenliebe. Die Straße kann ein „Zuhause“ so gut wie jedes andere sein, nur daß das den Fußgängerzonenmachthabern und Stadt&Menschenverwaltungsfachleuten nicht paßt, die aus der Welt ein Hochglanzfolienphänomen machen wollen, in dem von der Wiege bis zur Bahre alles reibungslos funktioniert. Nichts gegen Ausstiegshilfen, wo gewollt; aber es gibt eben auch die sozialfürsorgerische Form der Menschenverachtung. Die Reportage aus einem Obdachlosenheim: 1505 - 1600, Deutschlandfunkup

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