: Straßen und andere Hindernisse
Der Medizintechnikkonzern Dräger ist Lübecks größter gewerblicher Arbeitgeber. Jetzt könnten Teile des Stammwerks aus der Hansestadt wegverlegt werden
Lübeck dpa ■ Die Führung der Drägerwerk AG denkt über eine Verlagerung von Teilen ihres Lübecker Stammwerkes nach. Es würden Alternativen in der Stadt selbst, in Norddeutschland, aber auch im Ausland geprüft, sagte ein Sprecher. Auf dem jetzigen, aus dem vorigen Jahrhundert stammenden Werksgelände im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Süd sei keine optimale Produktion mehr möglich. Betroffen ist die Konzerntochter Dräger Medical, die in der Hansestadt rund 1.600 Mitarbeiter beschäftigt.
„Es geht nicht um eine komplette Verlagerung der Drägerwerke, sondern nur um das Hauptquartier und die Fertigung des Teilkonzerns Dräger Medical, und da sind wir zur Zeit für alle Möglichkeiten offen“, sagte Konzernpressesprecher Welf Böttcher. Das Dräger-Werksgelände wird unter anderem von einer öffentlichen Straße zerschnitten. Dräger hatte in der Vergangenheit bereits mit der Stadt Lübeck über ein Aufheben der Straße verhandelt. Diese sei „aber nicht unser einziges Problem. Es geht auch um Standortfaktoren wie Flexibilität der Arbeitszeiten und Kosten“, so Böttcher.
Er habe Verständnis für jedes Unternehmen, das Kosten- und Organisationsstrukturen überprüft, um sich dem Wettbewerb anzupassen, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD). Mit der Dräger AG sei das Land seit längerem in engem Gespräch. „Ich gehe davon aus, dass sich die Dräger AG auch künftig zum Standort Lübeck bekennt und dort investieren wird.“
Die Dräger Medical gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Geräten für die Intensivmedizin und die Versorgung Früh- und Neugeborener. Weltweit beschäftigt Dräger Medical rund 5.500 Mitarbeiter. Mit rund 3.500 Beschäftigten in Lübeck ist der Drägerkonzern größter gewerblicher Arbeitgeber der Hansestadt.