: Strafe für Neonazis
POLIZEI
Einig Volk
von Polizisten
Berlin. Die Vorstände der Gewerkschaft der Polizei (GdP/West -Berlin) und der Volkspolizei (GdVP/Ost-Berlin) haben auf einer Tagung die sofortige Vereinigung der beiden Organisationen beschlossen. Die Mitglieder der Ostgewerkschaft sind jetzt in allen Gremien der Westgewerkschaft vertreten. Auf der Klausurtagung forderten die beiden Noch-Vorsitzenden von Walsleben (West) und Kämpf (Ost) von DDR-Innenminister Diestel die sofortige Herausgabe der „La-Belle„-Akten. Diestel soll auch für eine bessere Schutzkleidung der Ostpolizei sorgen, die bei den gewalttätigen Ausschreitungen bisher in ihrer „normalen Dienstkleidung“ eingesetzt würde. Seit Montag drücken 75 Vopos die Polizeischulbank in West-Berlin. Im Lagedienst im Schöneberger Polizeipräsidium arbeitet bereits pro Schicht ein Ost-Mitarbeiter mit.
JUSTIZ
Tiergarten. Sechs Neonazis sind gestern von einem Tiergartener Schöffengericht zu Freiheitsstrafen auf Bewährung, Geldbußen und Geldstrafen verurteilt worden. Die sechs waren Ende 1988 zusammen mit sechs anderen Nazis mit einer (verbotenen) Keltenkreuz-Fahne durch Kladow marschiert. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei faschistisches Propagandamaterial in den Wohnungen der Angeklagten. Fünf der sechs Angeklagten sind Mitglieder der „Nationalistischen Front“, der Nachfolgeorganisation der 1982 verbotenen rechtsradikalen VSBD. Die Geldbußen von insgesamt 2.300 Mark gehen an ein jüdisches Krankenhaus.
FRAUEN
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