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Stopp für Gentechnikanlage

Frankfurt (taz) - Die gentechnische Anlage zur Herstellung von Humaninsulin der Farbwerke Hoechst darf vorerst nicht in Betrieb gehen. Das entschied, wie erst gestern bekannt wurde, vergangene Woche das für die Genehmigung zuständige Regierungspräsidium (RP) in Darmstadt, nachdem rund 200 Einwände gegen die Anlage eingingen. Die Einwendungen machen geltend, daß weder die erste Produktionsstufe „Fermtec“ noch die zweite chemische Aufbereitung „Chemtec“ in einem öffentlichen Verfahren genehmigt worden seien. Die zweite Produktionsstufe wurde von Umweltminister Weimar (CDU) im Oktober für zwei Jahre als Versuchsanlage genehmigt. Der Frankfurter Anwalt Hans Neumann machte deutlich, daß „solche Anlagen aber erst genehmigt werden können, wenn Umweltauswirkungen ausgeschlossen sind“ und die betroffenen BürgerInnen gehört worden seien. Die Biologin Isolde Stumm vom Öko–Institut Darmstadt kritisierte vor allem, daß eine Kontamination der Abluft und der Abwasser mit manipulierten Bakterien nicht ausgeschlossen werden könne. Weiterhin sei mittlerweile nachgewiesen, daß auch die sogenannten Bakterien–Sicherheitsstämme „in der freien Wildbahn“ und im menschlichen Organismus überleben und sich gegebenenfalls sogar vermehren könnten. Das RP erbat sich nun von den Farbwerken eine Stellungnahme zu den sicherheitstechnischen Bedenken. Bis dahin haben die Widersprüche aufschiebende Wirkung, erklärte Pressesprecher Hoffmann. rav FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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