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■ Deutschland Tagebuch: 17. August 1989Stolpe ruft DDR-Urlauber aus Ungarn zurück

Der Tag: Seit Schliessung der bundesdeutschen Botschaft in Budapest suchen immer mehr DDRler Zuflucht in der Prager Mission. Inzwischen sind es 49. Insgesamt warten 337 DDR-Abtrünnige in Ostvertretungen der Bundesrepublik auf ihre Ausreise.

Der Osten: Manfred Stolpe, stellvertretender Vorsitzender des DDR-Kirchenbundes, warnt vor einer Dramatisierung der Ausreisewelle: „Die Urlauber in Ungarn sind zum ganz großen Teil fest entschlossen, in ihre Heimat zurückzukehren.“ Dennoch sei das, was jetzt geschehe, „eine Problemanzeige“.

Der Westen: Der SPD-Politiker Horst Ehmke fordert die Bundesregierung auf, die bisher nur intern geführten Gespräche zur Flüchtlingsfrage zum offiziellen Thema zu machen. In der Deutschlandpolitik seien neue Ansätze dringend notwendig. Dazu gehörten Angebote, der DDR ökonomisch zu helfen und so den Bürgern eine Perspektive zu bieten.

Schlagzeile in der taz: „Alte Reisepässe für neue BRD-Bürger“

Schlagzeile in Neues Deutschland: „Riesaer Metallurgen im Wettbewerb mit Planplus“

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