BRANDENBURG ERWÄGT NACHTFLUGVERBOT FÜR ALT-SCHÖNEFELD : Stille Nächte im Südosten
Auch am alten Flughafen in Schönefeld könnte es bald ein Nachtflugverbot geben. Nach einer Anhörung im Landtag werde „die entsprechende Behörde Schlussfolgerungen ziehen“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Dienstag. Zurzeit wird in Schönefeld rund um die Uhr geflogen. Laut Berliner Zeitung sollen die neuen Beschränkungen den für den BER geplanten Regelungen ähneln und zum 1. November eingeführt werden.
Die bisherige Nachtflugregelung in Schönefeld läuft Ende Oktober aus. Der Zeitung zufolge will die Brandenburger Landesregierung für die Zeit danach Starts und Landungen zwischen 23.30 und 05.30 Uhr verbieten. Ausgenommen blieben Regierungs-, Militär- und Polizeiflüge.
In Berlin stößt der Vorschlag auf wenig Gegenliebe. „Aus Berliner Sicht spricht nichts dafür, das jetzt schon zu machen“, sagte Senatssprecher Richard Meng. Zum einen gebe es in der Nacht auch jetzt schon nur sehr wenige Flüge. Außerdem seien Folgewirkungen zu befürchten: Flieger, die für eine Landung am Berliner Flughafen Tegel zu spät kämen, hätten dann keine Ausweichmöglichkeit mehr. „Die müssten nach Hannover umgeleitet werden.“ In Tegel darf nach 23.30 Uhr nicht mehr gelandet werden.
Bundestag prüft Tegel
Die Zukunft des alten Flughafens Tegel soll derweil auch den wissenschaftlichen Dienst des Bundestags beschäftigen. Der Berliner FDP-Chef und Bundestagsabgeordnete Martin Lindner will prüfen lassen, ob es rechtlich möglich ist, Tegel nach der Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER in Betrieb zu lassen. Ein entsprechender Antrag sei bereits am 14. März eingereicht worden, erklärte Lindner und bestätigte einen Bericht der Berliner Morgenpost. (dpa)