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Steuern für Gastarbeiter

■ Bosnisches Präsidium führt Aufbausteuer ein / Unprofor droht

Berlin/Sarajevo (taz) – Die bosnische Staatsführung hat am Sonntag eine „Verteidigungs- und Wiederaufbausteuer“ von 10 Prozent des Nettoeinkommens für alle BürgerInnen der exjugoslawischen Republik beschlossen. Zur Begründung hieß es, durch die Abgabe könnten sich nun auch im Ausland lebende BosnierInnen in organisierter Weise an der Verteidigung ihrer Heimat beteiligen.

Die UN-Schutztruppen in Ex- Jugoslawien (Unprofor) stehen nach Angaben ihres Oberbefehlshabers General Jean Cot für eine militärische Intervention bereit, falls die Vereinten Nationen einen entsprechenden Beschluß fassen. Angesichts der immer zahlreicheren „Erniedrigungen“, die die Blauhelme hinnehmen müßten, sei eine „härtere Haltung“ namentlich gegenüber den bosnischen Serben möglich.

Vertreter Kroatiens und der bosnischen Regierung wollten sich gestern in Wien zu einem neuen Friedensdialog zusammensetzen. Bei den Gesprächen sollten vor allem Möglichkeiten zur Beilegung des blutigen Konflikts zwischen der Miliz „Kroatischer Verteidigungsrat“ (HVO) und der bosnischen Armee in Zentral-Bosnien gesucht werden, teilte eine Sprecherin des kroatischen Außenministeriums in Zagreb mit. Das Treffen war nach offiziellen Angaben bereits während der letzten Runde der Genfer „Friedensgespräche“ Mitte Dezember vereinbart worden. Möglicherweise handelt es sich dabei um einen letzten Versuch, das von Präsident Franjo Tudjman und Verteidigungsminister Gojko Susak letzte Woche angedrohte militärische Eingreifen Kroatiens im Nachbarstaat zu verhindern.

Bei Kämpfen in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo wurden gestern nach Angaben von Mitarbeitern des Kosevo-Krankenhauses in Sarajevo erneut mindestens acht Menschen verletzt. rr

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