piwik no script img

■ SoundcheckStella: Extralife

Stella: Extralife

(L'Age D–Or/ RTD)

Stella eilt ein gewaltiger Ruf voraus: „Die Band, die sich immer streitet“, „die Sängerin, die sich ohne Zögern Marxistin und Feministin nennt“, „die nächsten Popstars von L'Age D'Or“. Kein Wunder, daß bei solchen Statements die Gespannten und die Genervten Aufstellung genommen hatten.

Doch jetzt: Musik! Der Titelsong am Anfang ist ein Hit, mit knalligen Slogans und knalligen Beats. In der Mitte läßt „Lower Saxony“die Sugercubes im Disco-Kostüm bei der Heidenkirmes auftreten. „(Let's Forget All About This) Year“ist Thies Mynthers unvermeidlicher Cut-Up-Lyrik-Auftritt am Ende. Dazwischen tummeln sich New-Wave-Gitarren, zappelige Rhythmen, massenhaft Zitate und wortreicher Gesang in etwas eigenwilligem Englisch.

Mal im Proberaum, mal im Computerstudio entstanden, sind die Lieder immer fordernd und drängend; Stella wollen etwas vom Hörer. Nur lassen sie offen, was eigentlich. Und so findet fast jeder, der in der Musik von heute etwas vermißt, auf Extralife ganau dies: Spaß, Maximalforderungen, Rolemodels, Nervensägen. Pop ist das allemal. Ob Stella das wollten? Darüber streiten sie sich noch.

Felix Bayer

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen