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Steinkühler will Solidarbeitrag

Bonn (dpa) — Die IG Metall will über einen Solidarbeitrag der westdeutschen Arbeitnehmer für eine „beschleunigte Einkommensangleichung“ ihrer Kollegen in der ehemaligen DDR nachdenken. Nur so könne man einen realen Beitrag der westdeutschen Arbeitgeber anmahnen, sagte IG-Metall-Chef Franz Steinkühler am Freitag vor dem außerordentlichen Kongreß seiner Organisation in Bonn, der den Weg für eine gesamtdeutsche IG Metall freimachte. Steinkühler erinnerte an die guten Erfahrungen mit der Arbeitszeitverkürzung als Solidarität mit den Arbeitslosen.

Die durch eine Umverteilung zur Verfügung stehenden Gelder sollten nach den Worten des IG-Metall- Chefs solidarisch verwandt werden: Zu einem kleineren Teil für Einkommensverbesserungen in Westdeutschland, zum größeren Teil für die Einkommensangleichung in Ostdeutschland. Steinkühler machte deutlich, daß für das Ziel der Einkommensangleichung nicht nur gewerkschaftliche Argumente, sondern letztlich die Schlagkraft gewerkschaftlicher Aktionen entscheidend seien. Die praktische Solidarität der „kampferprobten Mitgliedschaft aus dem bisherigen Organisationsgebiet“ werde in der kommenden Tarifbewegung notwendig sein.

Von den Politikern verlangte er ein schlüssiges Konzept zur Finanzierung und sozialen Gestaltung der Einheit. Dabei seien zusätzliche Einnahmequellen notwendig. Dazu fordere die IG Metall gezielt steuerpolitische Maßnahmen. Finanzielle Reserven vor allem der westdeutschen Unternehmen müßten erschlossen werden, damit eine soziale Symmetrie möglich sei. Allgemeine Steuererhöhungen lehne die IG Metall ab. Jeder Gedanke an eine höhere Mehrwertsteuer sei ein sozialer Skandal.

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