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Steinerne Urkunden

■ Ausstellung in Weißensee: Jüdische Friedhöfe Berlins

Berlin. Wo einst der große jüdische Philosoph Moses Mendelssohn seine letzte Ruhestätte fand, steht heute nur noch ein schlichter Grabstein. Nachkommen des Aufklärers (1729-1786) stellten auf dem ehemaligen Friedhof für Juden in der Großen Hamburger Straße in Berlin einen bescheidenen Stein zur Erinnerung an den Denker auf. Sein Grab und zahlreiche andere dieses heiligen jüdischen Ortes hatte die Gestapo 1943 dem Erdboden gleichgemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Grünanlage aus den Überresten gestaltet.

Die Geschichte der einst elf jüdischen Begräbnisstätten der Stadt, der Begrabenen und der »steinernen Urkunden« erzählt die Ausstellung »Jüdische Friedhöfe in Berlin«. Sie ist vom 12. bis zum 26. Januar zu sehen. Als Ergänzung zur großen kulturhistorischen Schau »Jüdische Lebenswelten« wurde die Dokumentation über den Begräbnisritus der Juden in der Trauerhalle von Europas größtem jüdischem Friedhof, in Weißensee, eingerichtet.

Die 20 Jahre lang nicht mehr genutzte, stark verfallene Trauerhalle wurde mit zwei Millionen Mark 1991 für die Ausstellung provisorisch hergerichtet. dpa

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