Steinbach unter Beschuss

KÖLN ap ■ Der Streit um die Entschädigungsforderungen von Vertriebenen verschärft sich weiter. Der Aufsichtsratschef der Vereinigung „Preußische Treuhand“, Rudi Pawelka, legte jetzt der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, den Rücktritt nahe, da sie nicht mehr die Mehrheit des Verbands vertrete. Steinbach hatte sich von der „Preußischen Treuhand“ distanziert, die im Herbst vor polnischen Gerichten und dem EGMR die Rückgabe verlorenen Eigentums einklagen will. In Polen hatte dies helle Empörung ausgelöst. Als Reaktion forderte das polnische Parlament die Regierung auf, von Deutschland Kriegsentschädigungen zu verlangen. Die SPD gibt Steinbach die Schuld an der Eskalation. Sie sei in vollem Umfang verantwortlich für einen Kurs, der polnische Ängste vor Entschädigungsforderungen deutscher Vertriebener geweckt habe.