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Steffi strebt nicht nach Rekord

■ Nach dem gestrigen 6:2, 2:6, 6:3 über Kimiko Date trifft Titelverteidigerin Graf heute in ihrem achten Wimbledon-Finale erneut auf Arantxa Sanchez-Vicario

London (dpa) – Hustend und verschnupft spielte sich Steffi Graf gestern ins Wimbledon-Finale: Ein kurzes Dankeschön ans Publikum, und die Titelverteidigerin verließ nach ihrem erfolgreichen Kurzeinsatz im Halbfinale gegen Kimiko Date ebenso rasch den Centre Court, wie sie die Japanerin im Nachspiel des tags zuvor abgebrochenen Matches mit 6:2, 2:6, 6:3 bezwungen hatte. „Ich strebe nicht nach Rekorden“, sagte sie danach. Folgende sind nichtsdestotrotz im Angebot: Gewinnt sie heute gegen Arantxa-Sanchez Vicario, wäre es ihr siebter Wimbledon-Erfolg, ihr 100. Turniersieg und ihr 20. Grand- Slam-Titel.

Nachdem sie am Abend zuvor im zweiten Satz chancenlos gewesen war, hatte sich Graf „vor allem vom Aufschlag her besser eingestellt“. Sie brachte ihren Service durch und schaffte zum 4:2 das Break. Nach 26 Minuten waren Satz und Spiel gewonnen.

In ihrem achten Finale ist sie heute klare Favoritin. Von 36 Spielen gegen die Spaniern hat sie 27 gewonnen. „Sanchez-Vicario ist die einzige, die den Glauben daran hat, gegen Steffi gewinnen zu können“, meint aber Martina Navratilova, die es 1987 als bislang einzige Spielerin schaffte, gegen Graf ein Wimbledon-Finale zu gewinnen.

Einziger Gesetzter im Männer- Halbfinale war der US-Amerikaner Todd Martin (Nr. 13). Neben Mitfavorit Goran Ivanisevic und dem Deutschen Alex Radulescu hatte es im Viertelfinale auch Pete Sampras erwischt, den Sieger der beiden letzten Jahre. „Ich habe niemals wirklich erwartet, hier gleich dreimal gewinnen zu können“, sagte Sampras (25) nach seinem donnerstäglichen Ausscheiden gegen Richard Krajicek (5:7, 6:7, 4:6). Der Weltranglistenerste wirkte in SW 19 häufig unkonzentriert. „Er hat den Tod seines Freundes Tim Gullikson nicht überwunden“, sagte der deutsche Davis-Cup-Teamchef Niki Pilic. So sehen es viele.

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