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Steffi Graf gewinnt Masters-Turnier

Berlin (taz) - Die Lobeshymnen der Martina Navratilova klangen fast wie die schwärmerischen Bekenntnisse eines frischbekehrten Jesusjüngers: „Steffi ist eine Inspiration für mich und den Tennissport. Durch sie bin ich eine bessere Tennisspielerin geworden.“

Die Besserung war vergebens, es reichte auch in diesem, wie immer über drei Gewinnsätze zu spielenden Masters-Finale nicht zu einem Sieg gegen die mit einer Bänderverletzung ins Match gegangene Steffi Graf (20). Entscheidend vor allem deren rabiate Returns, die Navratilova daran hinderten, wie gewohnt ans Netz vorzurücken. „Die Bälle flogen so hart zurück, daß ich das Gefühl hatte, mit einem Jo-Jo zu spielen“, staunte die 33jährige Amerikanerin.

Die 18.000 im New Yorker Madison Square Garden waren aus dem Häuschen, als Navratilova, nachdem sie die ersten beiden Sätze mit 4:6 und 5:7 verloren hatte, den dritten Durchgang mit 6:2 gewann. Doch es wurde nichts mit dem ersten Fünf -Satz-Match in der Geschichte des Frauentennis, drei Aufschlagverluste der Amerikanerin machten das 6:2 und den Masters-Triumph für Steffi Graf perfekt.

Nach den US Open war Martina Navratilova noch äußerst grimmig gewesen und hatte ihre gräfliche Bezwingerin mit kleinen Giftigkeiten bedacht, diesmal schickte sie sich ergeben in ihr Schicksal und setzte ihrer Huldigung zum Schluß gar noch die Krone auf: „Steffi hat ein gutes Herz, und sie hat das Potential eines wahren Champions.“

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