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Statt Verkehrszeichen Fragezeichen

■ betr.: „Neue Wege in der Drogen politik“, taz vom 9.12. 93

Jungfräulich liegen die Neuen Wege in der Drogenpolitik vor uns. Keine Berliner Verwaltung und keine nichtstaatliche Organisation betritt sie. Beinahe gelingt es den taz-Texten, diese traurige Tatsache nicht auszusprechen. Wegen der vielen guten Nachrichten über die vielen guten Absichten der drei Komplizen in der volksnahen Farce. Innenverwaltung (!), Gesundheit und Jugend, ohne eine Spur von Scham, führen sie „Entsetzen über die unvernünftige, böse Polizei“ auf.

Gut, die Verwaltungen und alle vorher zur Vernunft gekommenen und die bisher Leidtragenden, wir, die Fixer, vor allem; aber auch andere in Mitleidenschaft gezogene Bürger – wir alle sehen jetzt die neuen Wege in der Drogenpolitik einladend vor uns liegen, statt Verkehrszeichen Fragezeichen allerdings.

Wenn der Betrieb der Hygieneräume nicht Bewerbern aus der Szene und erfolgreich, also „ohne weiteren Opiatbedarf“, eingestellten Substituierten übergeben wird, so daß diese an einem Erfolg materiell interessiert sind, werden die Hygieneräume kein Erfolg.

Eine Lizenzvergabe mag der richtige Weg sein. Dabei muß sicher nicht auf Neulinge der Szene zurückgegriffen werden, Kenntnisse in 1. Hilfe können zur Bedingung gemacht werden.

Die Hygieneräume als ein sichtbarer Ausdruck der neuen Wege in der Drogenpolitik, müssen die Selbstheilungskräfte, die Selbsthilfe von bisher Verachteten, in Gang setzen!

Sie müssen dann ein Bestandteil unserer Lebensweise werden; mit vielen lästigen Interventionen wird das nichts, schon gar nicht, wenn Kripo und Uniformierte nicht den Erfolg dieser neuen Wege in der Drogenpolitik wünschen, sondern ihn durch polizeiliche Maßnahmen unterbinden. Werner Hermann,

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