: Statt Lotto-König Kultusminister
Hannover (taz) - Der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht hat gestern erwartungsgemäß den bildungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Horst Horrmann zum neuen niedersächsischen Kultusminister berufen. Der 47jährige Landtagsabgeordnete und Schulrat a.D., der „die Stärkung des Erzieherischen in der Schule“ in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellen will, wird damit Nachfolger des am Dienstag zurückgetretenen Kultusministers Wolfgang Knies. Bereits als Ernst Albrecht vor eineinhalb Jahren den Saarbrücker Professor Knies gegen den Willen der CDU-Landtagsfraktion nach Hannover berufen hatte, war Horrmann der Favorit der Fraktion für das Amt des Kultusministers gewesen.
Zum Staatsekretär des neuen Kultusministers wurde überraschend der geschaßte Innenstaatssekretär Dieter Haaßengier bestimmt. Damit hat Ernst Albrecht den Plan fallengelassen, den in die Spielbankaffäre verwickelten Haaßengier zum Geschäftsführer der niedersächsischen Lotto -Gesellschaft zu machen. Dieses Vorhaben war auch bei den hannoverschen Fraktionsvorsitzenden von CDU und FDP auf Bedenken gestoßen. Ernst Albrecht bezeichnete gestern Haaßengier als „sehr geeignet“ für den Posten des Lotto -Geschäftsführers. Jetzt sei aber nicht der richtige Zeitpunkt für den Wechsel von Haaßengier in die Lotto -Gesellschaft. Mit der Ernennung von Horrmann zum Kultusminister, so sagte Albrecht, sei die Regierungsumbildung in Hannover abschlossen. Der Kultusminister betonte, daß sein Staatssekretär wie er selbst aus der Stadt Peine stammte, in der auch der Ex-CDU -Landesvorsitzende Richard Langeheine zu Hause ist. „Wir sind alle beide im Dunstkreis von Herrn Langeheine politisch groß geworden“, sagte Horst Horrmann wörtlich.
ü.o.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen