: Statistik, aufgeschlüsselt
Die Arbeitslosenzahlen beleuchten den Bestand, aber nicht die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Dauer einer Erwerbslosigkeit aber beeinflußt entscheidend die Chancen und Befindlichkeit des oder der Betroffenen (siehe oben). Nach den zuletzt verfügbaren Zahlen vom September 1992 waren im Westen 38 Prozent weniger als drei Monate lang erwerbslos gemeldet (Osten: 31 Prozent). Bei 55 Prozent (Osten 46 Prozent) dauerte die Arbeitslosigkeit kürzer als ein halbes Jahr. 73 Prozent (Osten 76 Prozent) waren weniger als ein Jahr lang erwerbslos gemeldet. Die kritische Einjahresgrenze dagegen wurde von 27 Prozent (Osten 24 Prozent) überschritten.
Nach jüngeren Schätzungen steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Damit verfestigt sich der Sockel derjenigen, die überhaupt nicht mehr in das Erwerbsleben zurückfinden. Besonders betroffen davon sind ältere Menschen. Nach Daten des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung bleiben Erwerbslose über 55 Jahre im Durchschnitt 66 Wochen ohne Arbeit. Diese Zeitdauer erhöht sich auf durchschnittlich 88 Wochen bei älteren Arbeitslosen, die keine Ausbildung haben und gesundheitlich beeinträchtigt sind. BD
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