piwik no script img

■ SoundcheckStation 17 / Spooky

Gehört: Station 17. Von der „Nähe“, die einen immer gleich zu dem gewaltigen Kern bestürzender Zusammenhänge führt, läßt Rainald Goetz in dem Stück „Kritik in Festung“ seine Figuren sprechen. Die Sänger und Sängerinnen der Station 17 trugen ihre Texte sämtlich aus dieser „Nähe“ vor, von dort, wo zusammengerissenes Aufbrechen und schluckenmachendes Einbrechen eng beieinanderliegen. Was auch Wohlmeinende im Zusammenhang mit dem Musikprojekt der Stiftung Alsterdorf als gesteigerte „Sensibilität“ in übliche Bewertungssetzkästen packen, ist bei den behinderten wie nicht-behinderten Musikern von Station 17 die schlichte Lust, für möglichst viele Ideen möglichst viel Platz einzuräumen. Die straight angelegten und sanft ausgeführten musikalischen Themen und Rhythmen markenbezeichnen mittlerweile fast den Gesamtsound. Genau das Richtige für ein Konzert, bei dem andauernd und vermeintlich neu gestartet wurde.

Kristof Schreuf

Heute abend: Spooky. Gargantua, der alles verschlingende Riese aus Rablais' Gesellschaftsburlesken, läßt Brachiales hinter der Band Spooky vermuten, die ihn als Titelheld ihrer Debüt-CD auserkoren haben. Doch House a la Spooky ist eher ausgeruht und umtriebig: hier Ambient, da fetter Soulbelag oder ein schnurriger Dance-Hit wie „Don't Panic“ und „Schmoo“. Drum: Tanz dich spooky and schmoo.

Powerhouse, 22 Uhr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen