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Stasi bespitzelte ganz Westeuropa NVA-Mann enthüllt Abhörpraktiken

Berlin (adn) — Der ehemalige Staatssicherheitsdienst hat nicht nur das gesamte Bundesgebiet abgehört, sondern „aufklärungsmäßig ganz Westeuropa abgedeckt“. Was die totale Überwachung innerhalb der damaligen DDR anbetraf, so stand sie durch den Aufbau eines flächendeckenden Netzes von UKW-Peilern kurz vor dem Abschluß. Das behauptete Oberstleutnant Klaus-Dieter Heyde, Kommandeur des von der Bundeswehr übernommenen und mittlerweile in der Auflösung begriffenen Funk- und Funktechnischen Aufklärungsbataillons 5 der ehemaligen NVA, in einem Interview mit 'Der Morgen‘. Als Leiter der Spezialeinheit hatte Heyde den Auftrag erhalten, mehrere Abhörzentralen der Stasi aufzulösen. Darunter befand sich nach Angaben von Heyde das „brisanteste“ Objekt Netzow auf dem sogenannten Scharfen Berg (Kreis Perleberg), wo in einer großen klimatisierten Zentrale ungefähr 300 bis 400 Kassettentonbandgeräte vorgefunden wurden. In diesem Raum sei die Richtfunkstrecke West- Berlin-Hamburg abgehört worden. „Auf einer solchen Strecke läuft bei moderner Übertragungstechnik nicht nur ein Kanal, sondern das können bis zu 5.000 Kanäle sein. Und die wurden dort allesamt abgehört“, so der Ex-NVA-Offizier. Ein weiteres Objekt habe sich in Roggendorf befunden, wo man sich vorwiegend mit UKW-Aufklärung befaßt habe. „Wenn beispielsweise Herr Voscherau sein Funktelefon in die Hand nahm, um mit Bonn zu telefonieren, lief in Roggendorf automatisch ein Tonband an“, so der NVA-Mann.

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