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Stasi-Gelder veruntreut

■ Ex-Stasi-Mitarbeiter haben mehrere hundert Millionen Mark abgezweigt

Berlin (dpa) – Ehemalige Stasi- Mitarbeiter haben in der Zeit der Wende in der DDR das Vermögen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) offenbar massiv ausgeschlachtet. Berliner Ermittlungsbehörden gehen dabei von einem möglichen Gesamtschaden von mehreren hundert Millionen Mark aus. Dies erfuhr dpa aus gut informierten Kreisen. Ein Ermittlungskomplex dreht sich dabei um die „Kriegskasse“ der Spionageabteilung des MfS. Nach Schätzungen der Ermittler war sie gegen Ende 1989 noch mit rund 50 Millionen D-Mark gefüllt. Über den Verbleib der Gelder gebe es bislang keine Klarheit, hieß es. Dies gelte auch für „schwarze Kassen“ in DDR-Mark und anderen Währungen.

Es gibt Vermutungen, daß MfS- Leute – zum Teil unter Ausnutzung falscher Identitäten – das Vermögen dazu benutzten, neue Firmen zu gründen. Die „Kriegskasse“ sei bei der Betriebssparkasse des MfS geführt worden. Auch die SED habe dort Konten unterhalten. Unter anderem seien von dort auch 107 Millionen Mark ins Ausland transferiert worden; für die Aktion ist unter anderem der frühere PDS-Schatzmeister wegen Untreue verurteilt worden. Generäle des Ministeriums sprächen außerhalb der Vernehmungen ganz offen davon, daß noch genügend unentdeckte Konten vorhanden seien. Damit könnten auch Anwaltskosten beglichen werden. Überprüft wird jetzt auch, ob ehemalige MfS-Mitarbeiter mit Hilfe falscher Identitäten mehrmals Abfindungen kassiert haben.

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