: Stasi-Erbe: Gift für den neuen Staat
■ Hungerstreikende aus der einstigen Stasi-Zentrale in der Normannenstraße störten Harmonie des Einigungsvertrages
Berlin (taz) – Sie ließen die Volkskammerabgeordneten nicht allein: Die Besetzer der Ostberliner Ex-Stasi-Zentrale kamen, um bei der Wahlprozedur des Eingungsvertrages nach dem Rechten zu sehen. Peinlich für die Ex-Stasi-Mitarbeiter im Saal, denn die, so die Hungerstreikenden, sollten raus. 16.000 mitgebrachte Unterschriften gaben dabei Rückendeckung. Die Vereinbarung zum Verbleib der Stasi- Akten auf DDR-Gebiet sei kein Kompromiß, sagte Bürgerechtler Schult. Die Betroffenen hätten kein Aushändigungs-, sondern nur ein Auskunftsrecht, das auch noch durch die Interessen Dritter eingeschränkt sei. Schulte: Die (Stasi-) DDR- Mitgift für die Einigung sei ein „Eimer mit Gift“ für die neue Republik. SEITE4
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