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Startrampe

Manchen vermieste bekanntlich Spielbergs Der weisse Hai (1975) schon den arglosen Badespaß. Nun wird nachgelegt: Ein Vierteljahrhundert später sind nicht nur die Special Effects weiter, auch die bissigen Viecher haben dank Genmanipulation an Intelligenz und Körpergewicht erheblich zugelegt. Schon früh zeigt Renny Harlin in Deep Blue Sea ihre Beißer und knüpft in den USA, wo sein Flossen-Schocker schon 55 Millionen Dollar einspielte, an seinen Blockbuster Cliffhanger an.

Solo für zwei. Bobby Bowfinger, ein hoffnungslos erfolgloser Produzent, will unbedingt einen Film mit dem Actionstar Kit Ramsey (Eddie Murphy) drehen. Da dieser ablehnt, muss sein minderbemittelter Bruder (ebenfalls Eddie Murphy) einspringen. Um dem Machwerk doch noch etwas Glanz zu verleihen, jagt das Team aus Möchtegernschauspielern dem echten Star mit versteckter Kamera nach. Natürlich ergeben sich aus der Konstellation manch groteske Situationen, vor allem weil Steve Martin in Bowfingers grosse Nummer nicht nur die Titelrolle spielt, auch das Drehbuch ist von ihm.

Nur wenigen gelingt wie Roberto Benigni mit Das Leben ist schön das Kunststück, mit Humor einen Film über den Holocaust zu machen, ohne das Grauen zu verharmlosen. Nun begibt sich Regisseur Peter Kassovitz, selbst Überlebender der Schoa, mit der Neuverfilmung von Jurek Beckers Roman Jakob der Lügnerauf ähnliches Terrain. Ob Profi-Gutmensch Robin Williams als Hauptdarsteller der Aufgabe gerecht wird und ob die Verfilmung an den Defa-Klassiker von Frank Beyer heranreicht, darf allerdings bezweifelt werden.

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