: Startrampe
In dieser Zeitung wurde ja The Beach schon als „Herr der Fliegen in Calvin Klein“ abgekanzelt. Und trotzdem wollen alle, aber wirklich alle, sehen, wie die kahlrasierte Brust von Leonardo DiCaprio glänzt oder die Wassertropfen an ihr herunterlaufen. Nun ja, so ein spärlich bekleideter Superstar macht es Regisseur Danny Boyle nach Trainspotting auch leicht, reichlich Aufmerksamkeit auf die Verfilmung des Traveller-Bestseller von Alex Garland zu lenken. Dass das mit dem Paradies ein Problem sein wird, wussten wir dabei schon vorher, dass Haie sprechen können allerdings erst seit diesem wenig idyllischen Strandspaziergang auf einem paradiesischen Eiland.
Dagegen wird es der andere Sunnyboy Hollywoods, Matt Damon, unter der Sonne Italiens schwer haben. Ein richtiges Talent kann der unauffällige Tom Ripley eigentlich nicht vorweisen. Aber er kann Stimme, Schrift und Persönlichkeit anderer bis zu Selbstauflösung imitieren. Als er von einem Industriellen darauf angesetzt wird, den schnöseligen Sohn samt Freundin (Jude Law und Gwyneth Paltrow) aus Italien nach Hause zu holen, ist seine Stunde gekommen. Mit reichlich italienischen Postkartenansichten inszeniert der Exotik-Filmer Anthony Minghella Patricia Highsmiths Identitätsshift-Krimi Der talentierte Mr. Ripley.
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