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Startrampe

Andres Veiel – bekannt geworden mit Balagan und Die Überlebenden – hat einen Dokumentarfilm über Alfred Herrhausen und Wolfgang Grams gedreht. „Man kann nicht über die RAF sprechen, ohne über die Opfer zu reden“, begründet Veiel die Zusammenlegung der beiden in Black Box BRD. Tatsächlich kann Grams aber eine Beteiligung an dem Herrhausen-Attentat nicht nachgewiesen werden. Die Ermordung von Grams in Bad Kleinen, wo ihn ein GSG-9-Kommando 1993 zusammen mit Birgit Hogefeld gestellt hatte, lässt Veiel unterbelichtet. Umso greller steht des Bankers Engagement für eine Entschuldung der Drittwelt-Länder da. Wie frühere Dokus Veiels ist auch diese sehr stark inszeniert.

Mutter (Sigourney Weaver) und Tochter (Jennifer Love Hewitt) geben sich nichts, was ihre Herzensbrecherinnen-Qualitäten angeht. Vierzehn Männer sind von ihnen bereits ausgenommen worden. Bis sich das Töchterlein in Heartbreakers – mit dem unsäglichen deutschen Untertitel Achtung – Scharfe Kurven – ernsthaft in eins der Opfer verliebt, was der Mutter selbstverständlich gar nicht passt. Zudem kommt ein Ex-Lover den beiden auf die Spur. Und bald gibt es eine Leiche zu entsorgen. Eine Mischung aus Der Club der Teufelinnen und Meine Braut, ihr Vater und ich.

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