: Startrampe
Gene Hackmman, auch einer dieser Männer, die nie altern, und Keanu Reeves dürfen in der Komödie Helden aus der zweiten Reihe einmal mehr unter Beweis stellen, welch verderbliche Auswirkungen schnöder Mammon auf den Sport hat. Hier gewinnt, wer die größte Liebe zum Spiel mitbringt – nachdem die Originalspieler für mehr Geld in einen Streik getreten sind. Der fragliche Sport ist Football, und auf dem Platz sammelt sich bald eine ansehnliche Gruppe von Underdogs, darunter ein walisischer Fußballstar, ein japanischer Sumo-Ringer und ein vom Staatsgefängnis ausgeliehener Sträfling. Lohndrücker, wenn man so will.
Die postsowjetischen Zustände sind – glaubt man Regisseurin Nana Djordjadzes poetischer Tragikomödie – idyllisch: In der Nähe wird zwar irgendein Krieg geprobt, aber die Bewohner eines nicht näher lokalisierten russischen Städtchens haben mit allerlei Zwischenmenschlichem schon genug zu tun. Objekt der Begierde des jungen Mickey etwa ist Sybilla – von den 100 versprochenen bleibt sie ihm 27 Missing Kisses schuldig. Denn Sybilla wiederum ist in Mickeys Vater, den zerstreuten Astronomen Alexander, verliebt, und dann taucht auch noch ein Kapitän (Pierre Richard) auf der Suche nach dem Meer auf.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen