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Startrampe

Gene Hackmman, auch einer dieser Männer, die nie altern, und Keanu Reeves dürfen in der Komödie Helden aus der zweiten Reihe einmal mehr unter Beweis stellen, welch verderbliche Auswirkungen schnöder Mammon auf den Sport hat. Hier gewinnt, wer die größte Liebe zum Spiel mitbringt – nachdem die Originalspieler für mehr Geld in einen Streik getreten sind. Der fragliche Sport ist Football, und auf dem Platz sammelt sich bald eine ansehnliche Gruppe von Underdogs, darunter ein walisischer Fußballstar, ein japanischer Sumo-Ringer und ein vom Staatsgefängnis ausgeliehener Sträfling. Lohndrücker, wenn man so will.

Die postsowjetischen Zustände sind – glaubt man Regisseurin Nana Djordjadzes poetischer Tragikomödie – idyllisch: In der Nähe wird zwar irgendein Krieg geprobt, aber die Bewohner eines nicht näher lokalisierten russischen Städtchens haben mit allerlei Zwischenmenschlichem schon genug zu tun. Objekt der Begierde des jungen Mickey etwa ist Sybilla – von den 100 versprochenen bleibt sie ihm 27 Missing Kisses schuldig. Denn Sybilla wiederum ist in Mickeys Vater, den zerstreuten Astronomen Alexander, verliebt, und dann taucht auch noch ein Kapitän (Pierre Richard) auf der Suche nach dem Meer auf.

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