: Startrampe
Zwei eigentlich großartige Schauspieler lässt Istvan Szabo (Mephisto) in Taking Sides – Der Fall Furtwängler gegeneinander antreten. Harvey Keitel als Major der US-Armee soll im Berlin der Nachkriegszeit den hoch angesehenen Dirigenten Wilhelm Furtwängler der Kollaboration mit den Nazis überführen. Letzterer wird von Stellan Skarsgard (Signs and Wonders) gespielt, doch beide Darsteller bleiben hier weit unter ihren Möglichkeiten. Der brisante Konflikt um den Zusammenhang von Kunst und Politik gerät in den Dialogen allzu holzschnittartig, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
Von Gastauftritten ist in den Ankündigungen zum Film die Rede, von Rock'n' Roll, Konzertaufnahmen und seltenen Archivbildern. Doch im Grunde wollen alle bloß eins: Wolfgang Niedecken sehen, und vielleicht noch, wie Wim Wenders einen Film über Wolfgang Niedecken macht. Und von Viel passiert – Der BAP-Film bekommt man das auch reichlich. Niedecken hier, Niedecken da, Niedecken redet, Niedecken singt – der Wenders hat mal wieder einen Film über einen „Freund“ gemacht, diesmal einen deutschen, nee, kölschen, ach, lassen wir das.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
