Startrampe:
Reduziert man Monster‘s Ball auf die Summe seiner Gegebenheiten, kommt eine mathematische Formel heraus: Drei Väter, drei Söhne, ein Sohn verunglückt, einer nimmt sich das Leben. Ein Vater lernt, ein anderer nicht, der dritte wird hingerichtet. Eine Mutter nahm sich das Leben, eine andere ist noch da: Laeticia Musgrove (Oscar-Gewinnerin Halle Berry) trifft auf den Mann, der an der Hinrichtung ihres Mannes beteiligt war. Die beiden beginnen eine Beziehung, die von Anfang an unter keinem guten Stern steht.
Als Road to Perdition in den USA anlief, überschlugen sich die Kritiker: Ein klassischer film noir mit einer bewegenden Story (Gangster-Vater beschützt Gangster-Sohn vor der Übermacht des Gangster-Übervaters und damit vor der Verdammnis), Regie führte kein Geringerer als der zweifach Oscar-gekrönte Sam Mendez (American Beauty), und schließlich vereinten die Hauptrollen die Crème de la Crème Hollywoods (Tom Hanks meets Paul Newman). Und tatsächlich ist auf den ersten Blick nichts auszusetzen. Die Kamera fängt Momente ein, die so schön sind, dass man weinen möchte. Doch am Ende scheint die bis ins letzte Detail ausgefeilte Künstlichkeit dem Film die Seele genommen zu haben.
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