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■ StandbildDie Harts unter Knallchargen

„Hart aber herzlich: Operation Jennifer“, Mittwoch, 20.15 Uhr, Pro7

Man ist schon geneigt, sich bei den Sachwalterinnen der „Wahrheit“ die „Gurke des Tages“ auszuborgen und Pro7 aufs Auge zu drücken für die Ungezogenheit, die drei TV-Filme um die Kleinfamilie Hart als „brandneue Episoden in Spielfilmlänge und -qualität“ zu annoncieren. Denn weder sind die Filme neu noch haben sie Spielfilmqualität und ihre Länge quälte nur.

Die Filme basieren auf der Serie „Hart aber herzlich“. Sidney Sheldon konzipierte sie Anfang der 70er, Tom Mankiewicz besorgte den Feinschliff. Im Zentrum des Geschehens steht das reiche Ehepaar Hart, welches sich die Zeit mit Wohltäterei und Detektivspielen vertreibt. In den besten Zeiten kam es in der Serie zu hohem Bonmotaufkommen und unverkennbarem Augenzwinkern. 1984 lief die Serie aus, mehrere TV-Filme folgten. Die jüngsten entstanden unter Beteiligung von Pro7, der auch einheimische Schauspieler beisteuerte.

Doch wehe – nichts blieb vom Charme der Serie. Statt eloquenter Keßheiten tauschten die Harts süßliche Schmalztexte. Flaue Dialogpointen wurden verschleppt und verreckten kläglich; mühsam trieben die Autoren die Geschichte um eine heiratsschwindelnde Doppelgängerin Jennifer Harts von einem Verwechslungsscherz zum nächsten. Katja Riemann und Götz Otto machten als teutonische Bösewichter die Knallchargen, als wären sie in eine Klamotte der „Nackte Kanone“-Reihe geraten.

Eine dringende Empfehlung an Pro7: Sollten wieder einmal die Amerikaner anklopfen und Geld wollen für eines ihrer McMovies: auf jeden Fall vorher ins Drehbuch gucken! Harald Keller

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