: Stahlwerke: Beredtes Schweigen
Es stinkt mal wieder zum Himmel im Dunstkreis der Hamburger Stahlwerke (HSW). Keine Auskunft, keine Stellungnahme. Anlaß des beredten Schweigens von Betrieb und Wirtschaftsbehörde: Ein Artikel der Bild, in der die vollmundige Ankündigung des neuen Wirtschaftssenators Erhard Rittershaus angezweifelt wird, daß der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Gerd Weiland zum Jahresende als geschäftsführender Gesellschafter der Stahlwerke ausgeschieden ist.
An die Demission der grauen Wandsbeker SPD-Eminenz war Ende vergangenen Jahres die Erhöhung der städtischen Bürgschaft für das verschuldete Stahlwerk gebunden worden. Nach dem Bericht der Bild ist Weilands Abgang inzwischen verzögert worden, „damit er die Mindestanwartschaft auf eine HSW-Pension (zehn Jahre) erfüllen kann“. Weder Wirtschaftsbehörde noch Stahlwerke noch Weiland selbst wollten sich gestern dazu äußern. Die geheim tagende Kreditkommission der Hamburger Bürgerschaft hatte die Bürgschaft - nach der die Stadt im Falle einer HSW-Pleite für die Schulden aufkommen muß - um 24 Millionen Mark erhöht. Weiland ist auch Vorsitzender des Haushaltsausschusses in der Bürgerschaft. uex
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