: Stahlbranche unter Niveau
Düsseldorf (adn) - Um künftig mit der westlichen Konkurrenz Schritt halten zu können, muß die Stahlindustrie der DDR grundlegend erneuert werden. Wie die 'Frankfurter Rundschau‘ am Dienstag unter Berufung auf eine Studie der Düsseldorfer „Wirtschaftsvereinigung Stahl“ meldet, liegt die Produktivität der Branche zwei Drittel unter dem Niveau der Stahlwerke in der Bundesrepublik. Dies bedeute nach Erfahrungen in der BRD mittelfristig den Abbau von mindestens der Hälfte der gegenwärtig noch etwa 80.000 Beschäftigten in diesem Industriezweig. Die DDR habe im vergangenen Jahr mit einer Produktion von 8 Millionen Tonnen auf Platz 20 der Weltrangliste rangiert. In der BRD wurde mit nur doppelt soviel Beschäftigten fünf Mal soviel hergestellt, heißt es in der Studie.
Der Präsident der BRD-Stahlindustrie beobachte die Öffnung des anderen deutschen Staates dennoch mit gemischten Gefühlen. Aufgrund des niedrigen Lohnniveaus befürchtet er bei einem völlig freien Handel, daß östliche Anbieter die Preise auf dem westlichen Markt drücken können.
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