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Stadtgüter-Chef warnt vor unüberlegtem Verkauf

■ Planerische Fehler wie in Paris oder London sollten in Berlin verhindert werden

Der Chef der Stadtgüter Berlin GmbH, Demetre Zavlaris, hat Politiker und Verwaltung vor einem unüberlegten Verkauf der stadteigenen Land- und Forstwirtschaftsflächen gewarnt. Die Ländereien böten Berlin eine historische Chance, die bei Metropolen wie Paris oder London versäumt worden sei, sagte Zavlaris der Berliner Morgenpost. Sie verhinderten, daß der Einzugsbereich Berlins durch Wohn- und Gewerbebauten zubetoniert werde, und seien wichtig für die Naherholung.

„Ackerflächen, die nicht in Bauland umgewidmet werden dürfen, lassen sich nur zu Niedrigpreisen veräußern, taugen also nicht dazu, leere Kassen zu füllen“, betonte Zavlaris vor der Beratung des Vermögensausschusses im Abgeordnetenhaus über die Zukunft der Stadtgüter.

Bei der Sondersitzung des Ausschusses am kommenden Mittwoch soll es vor allem um den umstrittenen Verkauf von Berliner Grundeigentum im brandenburgischen Stolpe nördlich der Stadtgrenze an den ehemaligen Springreiter Alwin Schockemöhle gehen.

Die Stadtgut GmbH verwaltet insgesamt 18.000 Hektar Flächen, die sich auf brandenburgischem Gebiet wie ein Kranz um Berlin ziehen. Dazu gehören ehemalige Rieselfelder wie in Schönerlinde ebenso wie landwirtschaftlich genutzte Flächen. Hinzu kommen Immobilien wie das ehemalige Stasi-Ausbildungszentrum Gosen oder der ehemalige Flughafen Dallgow bei Spandau. dpa

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