: Staatsmännische Dreckschleuder
Katmandu (AFP/taz) – Kein gutes Beispiel: In Nepal ist der Mercedes von Ministerpräsident Sher Bahadur Deuba bei einem Abgastest durchgefallen. Aus dem Auspuff des Dienstwagens verpuffte nämlich genau doppelt soviel Kohlenmonoxid, wie erlaubt ist. Nun muß der Premier mit einer peinlichen gelben Plakette auf seinem Dienstwagen herumfahren.
Sollte sich das Auto in zwei Monaten immer noch als eine Dreckschleuder erweisen, droht dem Ministerpräsidenten die rote Plakette – und damit die endgültige Verbannung von den Straßen des Königreichs.
Durch Katmandu schieben sich mehr als 97.000 Autos und verpesten die Luft. Deshalb hatte das Bevölkerungs- und Umweltministerium anläßlich des Weltumwelttages am Mittwoch einen Abgastest für alle Autos angeordnet. Der Regierungschef hatte sich dazu freiwillig als erster gemeldet. Etwas voreilig vielleicht.
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