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St. Pauli: Neubau für Obdachlose

Zähneknirschend hat die regierende SPD im Bezirk Mitte am Mittwoch im Bauausschuß grünes Licht für den Abriß und Neubau des Obdachlosen-Heims „Haus Bethlehem“ in der Budapester Straße 23a gegeben. Monatelang hatten sich die Sozis gegen die Pläne des katholischen Vereins „Haus Bethlehem“ unter Leitung des Architekten Wolfgang Stabenow gewehrt: Armut auf dem Kiez ist ihnen ein Dorn im Auge. Daß sie dem Abriß und damit einer Erweiterung jetzt doch zustimmte, liegt wohl auch daran, daß das neue Heim die Stadt nichts kosten soll: Die Investitionen von 2,5 Millionen Mark sollen allein über Spenden aufgebracht werden; zwei Drittel hat der 1989 gegründete Verein bereits gesammelt. Im Erdgeschoß entsteht ein Gemeinschaftsraum für 70 Personen sowie eine große Küche. Im ersten Stock ist künftig die Männerunterkunft, im zweiten die Kapelle sowie die Schlafräume der Ordensfrauen, im dritten und vierten die Schlafsäle für Frauen. Für sie wird es einen zweiten, separaten Hauseingang an der Budapester Straße geben. Baubeginn soll 1997, Fertigstellung 1998 sein. Derzeit werden in dem Haus täglich 250 Obdachlose betreut; rund 40 von ihnen übernachten dort auch. hh

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