Sri Lanka: Neue Welle der Gewalt

■ Schwere Kämpfe zwischen „Tamil Tigers“ und moslemischen Bürgerwehren / Mindestens 36 Tote

Colombo (afp) - Sri Lanka ist über die Neujahrstage von einer neuen Welle der Gewalt heimgesucht worden, die mindestens 36 Tote und 76 Verletzte gefordert hat. Vermutlich Rebellen der „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) überfielen am Freitag morgen ein Dorf im Nordosten des Inselstaates und ermordetem neun Menschen. Die Dorfbewohner von Mahadivulwewa waren im Schlaf überrascht worden, als die Bewaffneten 15 Häuser in Brand setzten und wild um sich schossen. Zwei Tote gab es nach der Explosion einer Bombe in der Stadt Kandy im Landesinneren. Ein weiterer Sprengsatz konnte von der Armee rechtzeitig entschärft werden. Bei schweren Zusammenstößen zwischen LTTE–Rebellen und moslemischen Bürgerwehren im östlichen Distrikt Batticaloa kamen nach jüngsten Bilanzen mindestens 25 Menschen ums Leben. In das Spannungsgebiet bei Kathankudy wurden unterdessen mehrere Einheiten indischer Soldaten entsandt. Die Kämpfe in dem kleinen Dorf Kathankudy waren losgebrochen, als moslemische Jugendliche am Mittwoch abend einen LTTE–Rebellen lynchten, der von moslemischen Geschäftsleuten Geld erpreßt haben soll. Elf Moslems sollen von den „Befreiungstigern“ entführt worden sein. In dem Dorf wurden außerdem zwei Moscheen zerstört, fünf Geschäfte gingen in Flammen auf.