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Archiv-Artikel

Sprung in die Hafencity

Stadtentwicklungsbehörde will Fußgängerbrücke über die Willy-Brandt-Straße und den Zollkanal hinweg bauen

Die Hafencity soll über eine 200 Meter lange Fußgängerbrücke an die Innenstadt angeschlossen werden. Wie die Stadtentwicklungsbehörde bestätigte, soll das Bauwerk vom Dovenhof aus am Spiegelhochhaus vorbei bis zum Zollmuseum führen. Die Architektenkammer bezeichnete diese Idee als „städtebaulich verfehlt, überdimensioniert und teuer“. Dass solche Fußgängerbrücken nicht funktionierten, habe die Brücke an der Esplanade gezeigt, die unlängst abgerissen wurde, kommentierte Markus Schreiber (SPD), der Bezirksamtsleiter von Mitte.

„Architekten, Verkehrs- und Stadtplaner in aller Welt sind sich einig, dass die Trennung und Verlagerung der Verkehrsströme auf verschiedene Ebenen eine Fehlentwicklung ist“, stellt die Kammer fest. Zwar sei es wünschenswert, einen attraktiven Weg vom Domplatz zur Hafencity zu schaffen. Eine Brücke sei aber nicht notwendig. Stattdessen solle der bestehende Fußweg schöner gestaltet werden.

„Das sagt sich ja so leicht“, kontert Behördensprecherin Kerstin Feddersen. Die trennende Wirkung der Willy-Brandt-Straße, auf der täglich rund 60.000 Autos entlangrauschen, werde durch einen schöneren Fußweg nicht aufgehoben. Gerade die kritisierte Länge der Brücke, die in einem Riesenschritt in die Hafencity führe, werde diese zu einem Erfolg machen. Per Architekturwettbewerb sucht die Behörde jetzt pfiffige Entwürfe. „Die letzte Entscheidung, ob es eine Brücke werden wird, ist aber noch nicht gefallen“, versichert Feddersen. Gernot Knödler