: Sprachstörungen in der EU
■ Spanien droht mit Boykott
Madrid (epd) – Im EU-Sprachenstreit hat Spanien mit einem Boykott der EU-Ministertreffen gedroht. „Wenn die Deutschen ihre Sprache benutzen können, wir aber nicht unsere, gehen wir nicht mehr hin“, bestätigte ein Sprecher des spanischen Außenministeriums. Auch Italien steht ähnlich ablehnend zur Ausweitung der bei den informellen Treffen gesprochenen Sprachen.
Laut spanischem Außenministerium ist es üblich, dass bei diesen Treffen neben Englisch und Französisch nur die Sprache des Gastgeberlandes gesprochen wird. Beim jüngsten Treffen der EU-Außenminister in Finnland war es zu Verstimmungen gekommen, nachdem Außenminister Joschka Fischer Deutsch sprach, ohne dass ein Übersetzer zur Verfügung stand. Sein spanischer Amtskollege Abel Matutes kündigte darauf an, künftig nur Spanisch zu sprechen, falls sich ein solcher Vorfall wiederhole.
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