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Sport in der Glotze?

■ Volleyball-Liga in der Zwickmühle

Hamburg (dpa) – Von Januar 1994 an will das Deutsche Sportfernsehen (DSF) jeden Dienstag ein Volleyball-Spiel live übertragen. Bei den zehn Erstligisten hält sich die Begeisterung in Grenzen. „Wir müssen sehen, ob es sich lohnt oder nicht“, sagt Liga-Sprecher Kaweh Niroomand. Die Vereine werden vom Münchner Privatsender kein Geld erhalten. „Dafür haben wir durch die Verlegung der Spitzenspiele erhebliche Mehrkosten und riesige organisatorische Probleme“, klagt Niroomand.

Weil die Fernsehrechte im Volleyball bei ARD und ZDF liegen, tritt das Deutsche Sportfernsehen nur als Zweitverwerter auf. Die Bundesliga befindet sich in einer Zwickmühle: Einerseits freut sie sich über die gesteigerte Medienpräsenz, andererseits, so der Liga- Sprecher, „wollen wir unseren eigenen Marktwert nicht drücken“. Ob sich der Aufwand der Vereine über erhöhte Sponsoreneinnahmen ausgleichen läßt, gilt nicht als sicher. Denn der Werbebanden- Pool, den die Volleyball-AG (Vobag) mit sieben Erstligisten abgeschlossen hat, verpflichtet die zehn als Banden-Sponsoren auftretenden Firmen nur dann zur Zahlung, wenn Spiele am Wochenende zwischen 15 und 23 Uhr bei ARD oder ZDF ausgestrahlt werden. Nach diesem Vertrag werden pro Sendeminute bis zu 4.000 Mark an die im Fernsehen gezeigten Vereine ausgeschüttet, insgesamt rund eine halbe Million Mark in dieser Saison.

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