: Sponsoring an Schulen
■ GEW will Werbung an Schulen verhindern. Senat weist Befürchtung als „Quark“ zurück
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will am restriktiven Werbeverbot an Schulen festhalten. Sie forderte gestern den Senat auf, eine Neuregelung durch die Innenverwaltung vom Juni 1997 zurückzunehmen. Darin heißt es, daß grundsätzlich „alle vertretbaren Einnahmequellen“ ausgeschöpft werden können.
Die Senatsschulverwaltung wies die GEW-Kritik zurück. „Die pädagogische Unabhängigkeit darf natürlich nicht angetastet werden“, sagte Sprecherin Almuth Draeger. Befürchtungen der GEW, ganze Schulen würden von Industriesponsoren abhängig, nannte sie „völligen Quark und hemmungslos überzogen“. Der Staat werde weiterhin die grundsätzliche Finanzausstattung übernehmen. Für einzelne Projekt könnten die Schulen aber Geldgeber suchen. Schon jetzt werden Schulen von unterschiedlichen Sponsoren unterstützt. So hat ein Berliner Gymnasium, das eine starke Wassersportlermannschaft hat, von der Landesbank Berlin einen Kleinbus geschenkt bekommen. Coca Cola und das Radio Kiss FM unterstützen einen Schülerradiosender. Immer wieder werden von Computerhäusern und Softwarefirmen den Schulen Computer und Software geschenkt – natürlich begleitet von einer entsprechenden Pressemitteilung.
Die Idee stammt aus den USA. In der nordtexanischen Gemeinde Grapevine leuchten die Schulbusse seit kurzem nicht mehr in Gelb, sondern tragen Werbebanden für bekannte Hamburger- und Softdrink-Firmen. dpa
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