: Spiel mit dem Feuer
Herzlich willkommen, sehr verehrter Großanzeigenkunde. Sie haben es geschafft, die Hürde zu meistern, die uns eigentlich vor solchen Anzeigen wie den Ihren bewahren sollte. Sie haben es geschafft, mit der Unterstützung durch verantwortliche Kreise aus der Berliner taz unsere Statuten, wonach weder sexistische, rassistische noch militaristische Anzeigen akzeptiert werden, außer Kraft zu setzen.
Meines Erachtens erfüllt die Bundeswehr alle drei Kriterien.
Allein durch die seit Tagen in der taz geführten Diskussionen und abgedruckten Leserbriefe haben wir Ihnen noch zusätzliche Publicity verschafft. Ganz nach dem Motto, wir diskutieren alles ganz offen – die LeserInnen werden so lange weichgeklopft, bis die Anzeigen nicht mehr ganz so schockierend wirken. Trotz großen Widerstandes innerhalb der taz-Mitarbeiterschaft und zugunsten purer wirtschaftlicher Interessen werden wir nun zu Ihren Erfüllungsgehilfen. Auch wird es jetzt für alle artverwandten Anzeigenwünsche leichter werden, ein Fo-rum in unserer Zeitung zu finden. Die Hürde ist ja genommen.
Ich persönlich werde meinen Einfluß bei der taz hamburg geltend machen, daß auf unseren Lokalteilseiten keine Anzeigen erscheinen, die dem Selbstverständnis der taz widersprechen – und dazu gehören natürlich auch Pro-Atomkraft-Inserate wie die Castor-Anzeige in der gestrigen Ausgabe. Hans-Jörg Regenspurg
Geschäftsführer taz hamburg
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