Specht der Woche 23.09.2019: Mehr Sicherheit im Knast

Christian findet es schlimm, dass das Leben im Gefängnis von Gewalt bestimmt ist. Dagegen muss man was tun, findet er.

Bild: Zeichnung: Christian Specht

Das ist das Gefängnis in Berlin-Wedding. In der rbb-Abendschau habe ich gesehen, dass es dort zu immer mehr Gewalt kommt. Viele Insassen, aber auch Justizvollzugsbeamte werden verprügelt. Das geht nicht, Gewalt ist nicht in Ordnung.

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un)regelmäßig den „Specht der Woche”.  

Schlimm ist auch, dass die Opfer keine Ansprechpartner haben und nicht wissen, an wen sie sich wenden können oder wo sie Hilfe bekommen. Da muss etwas getan werden. Auch im Gefängnis müssen die Menschen vor Gewalt geschützt werden. In der Abendschau wurde der Justizsenator Dirk Behrendt gefragt, ob er was dagegen tun kann. Er sagte, das sei schwer, weil viele Opfer sich gar nicht melden, wenn ihnen Gewalt angetan wurde. Die haben wahrscheinlich zu viel Angst.

Es mangelt an Sicherheitspersonal

In den Gefängnissen mangelt es an Sicherheitspersonal. Eigentlich müssten die Opfer auch in sichere Zellen untergebracht werden, weg von den Tätern. Es wäre auch die Aufgabe der Gewerkschaft, sich darum zu kümmern und zum Beispiel dafür zu sorgen, dass mehr Personal eingestellt wird oder es sichere Zellen gibt.

Ich bin echt froh, selbst nicht im Gefängnis zu sitzen; wenn ich mir vorstelle, dass ich da verprügelt werde, macht mir das große Angst. Ich frage mich auch, ob das in Frauengefängnissen wohl auch so schlimm und gefährlich ist.

Protokoll: Lisa Winter