Specht der Woche 22.02.2023: „Kein attraktiver Beruf mehr“

Christian Specht begrüßt die Streiks bei der Post und den Kampf für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen.

Kunst: Christian Specht

Diese Woche habe ich die Post gemalt, einen Briefkasten und ein paar Briefe. Die Post hat nämlich für mehr Lohn gestreikt. Und jetzt haben sie auch eine Urabstimmung angefangen, ob sie noch mal unbefristet streiken. Die Abstimmung geht bis Anfang März. Dabei geht es darum, ob sie das Angebot für einen neuen Tarif annehmen oder nicht.

Der Künstler

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“.

Ich finde es gut, wenn die bei der Post streiken, auch wenn das bedeutet, dass wir dann vielleicht keine Briefe bekommen. Postbote ist nämlich kein attraktiver Beruf mehr und außerdem brauchen sie mehr Geld für ihre Arbeit. Der Service ist eh schon schlechter als früher, einfach weil so viele Postfilialen zugemacht haben. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sie Leute entlassen haben.

Ich selbst verschicke viele Briefe, aber bekomme nur manchmal welche. Am Wochenende bekommen wir oft weniger Briefe. Manchmal kommt die Post dann aber auch von der Konkurrenz, den Leuten auf den grünen Fahrrädern. Ich glaube, die heißen Pin.

Protokoll: jdo