Specht der Woche 20.03.2023: Warten auf den Klempner​

Seit die Deutsche Wohnen für das Haus von Christian Specht zuständig ist, ist er unzufrieden mit dem Service für Mieter:innnen.

Kunst: Christian Specht

Vor Kurzem ist bei mir in der Wohnung das warme Wasser augeblieben. Deswegen habe ich einen Klempner gebraucht. Meine Betreuerin hat dann bei der Deutschen Wohnen angerufen, weil die für unser Haus zuständig sind. Und die Deutsche Wohnen meinte, sie schicken direkt jemanden, weil es ein Notfall ist. Also habe ich gewartet.

Der Künstler

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“.

Den ganzen Freitag und Samstag habe ich zu Hause gesessen, aber niemand ist gekommen. Erst am Montag dann, aber der war unhöflich. Jetzt habe ich wieder warmes Wasser. Aber ich verstehe nicht, warum sie am Telefon nicht einfach sagen konnten, wann der Klempner kommt. Das ist doch wichtig, dass ich das weiß. Früher, als ich eingezogen bin, da gab es noch eine andere Hausverwaltung, eine kleine, und die hat sich um alles gleich gekümmert. Seit die Deutsche Wohnen für uns zuständig ist, ist das anders. Außerdem braucht die Deutsche Wohnen eine Behindertenvertretung, die für uns da ist. Auf der Website gibt es keine Leichte Sprache. Und wenn man anruft und dann mal durch die Warteschlange mit der langweiligen Musik durch ist, dann redet da jemand mit einem, aber manchmal versteht man den einfach nicht.

Und auch, dass sie einem keine Uhrzeit sagen, ist schwierig, weil es manchen Leuten eben sehr schwer fällt, sich darauf einzustellen, dass sie nicht wissen, wie der Zeitplan ist. Manche Menschen fordern ja, die Deutsche Wohnen zu enteignen, aber ich glaube, damit ist es nicht getan. Dann kommt eben eine andere Firma und baut Mist.

Protokoll: Johannes Drosdowski